Ziel dieser Aufgabe ist es, die Teilnehmer:innen mit unterschiedlichen Messengern und deren Funktionsweisen vertraut zu machen. Sie lernen, über verschiedene Qualitätsmerkmale zu reflektieren und informierte Entscheidungen für den privaten und professionellen Bereich zu treffen.

Ablauf

Diese Aufgabe besteht aus fünf Teilen.

Im ersten Teil gibt die Moderation einen kurzen Input zum Thema Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dieser kann beispielsweise in Form eines Vortrags oder einer beispielhaften Brief-Konversation mit und ohne Verschlüsselung stattfinden. Materialien dazu gibt es von mobilsicher.de (siehe Linksammlung unten).

Im zweiten Teil werden die Teilnehmer:innen zufällig in vier Messenger-Gruppen unterteilt. Jede Gruppe bekommt einen Messenger zugewiesen und erhält das passende Informationsmaterial dazu von mobilsicher.de/suche/messenger.
Die Messenger sind WhatsApp, Telegram, Signal und Wire. Diese Liste kann bei Bedarf um beliebig viele Messenger mit Informationsmaterial erweitert oder verkürzt werden.
Die Teilnehmer:innen lesen sich ihr Informationsmaterial allein oder gemeinsam durch und beantworten die Leitfragen in den Arbeitsmaterialien 2-5. Dann besprechen sie innerhalb der Gruppe die Informationen und klären offene Fragen.

Im dritten Teil sollen die Teilnehmer:innen in die Rolle ihres Messengers schlüpfen, mit dem Ziel, selbst als der beste Messenger für Jugendarbeit zu gelten. Dabei besprechen sie gemeinsam innerhalb der Gruppe eine Strategie und überlegen sich Argumente, was ihren Messenger von anderen abhebt und was ihn besser macht. Weil die Teilnehmer:innen im Anschluss den Messenger verkörpern sollen, sollen sie innerhalb der Gruppe auch überlegen, welche Persönlichkeit ihr Messenger haben könnte und wie er sich den anderen Messengern gegenüber vorstellen würde.

Im vierten Teil bilden die Teilnehmer:innen neue Gruppen, sodass in allen Gruppen alle Messenger höchstens einmal vertreten sind. Dort sollen sie in einem Rollenspiel untereinander die Frage diskutieren: „Welcher Messenger ist am besten für die Jugendarbeit geeignet?“. Die Teilnehmer:innen argumentieren dabei aus ihrer zuvor erarbeiteten Rolle.

Im fünften Teil reflektieren die Teilnehmer:innen im Plenum, wie sie sich gefühlt haben, aus der Rolle des ihnen zugeteilten Messengers heraus zu argumentieren. Außerdem wird besprochen, welche Streitpunkte und Argumente die Debatte wie stark beeinflusst haben. Es können offene Fragen geklärt werden und folgende Themen – abhängig von dem Wissensstand und Informationsbedürfnis der Gruppe – diskutiert werden:

  • Nach welchen Kriterien orientiere ich mich bei der Auswahl des optimalen Messengers für die Jugendarbeit und wie gewichte ich die einzelnen Kriterien?
  • Wie gehe ich beim Einsatz von Messengern in der Jugendarbeit mit dem Thema „Nähe und Distanz“ um?
  • Ist es problematisch, wenn immer mehr Kommunikation in unmoderierte und halböffentliche Räume wie Messenger abwandert?

Vorbereitung

  • Der Input zum Thema Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung muss vorbereitet werden.
  • Die Materialien von mobilsicher.de müssen gedruckt werden, sodass alle Teilnehmer:innen mit einem Messenger-Text versorgt sind. Alternativ kann pro Gruppe der jeweilige Messenger-Text einmal ausgedruckt werden.

Hinweise zur Moderation

  • Die Gruppen im zweiten Teil können beliebig groß sein, da es hier nur um den Wissensaustausch und ein gemeinsames Verständnis über den Messenger geht.
  • Im zweiten Teil sollte die Moderation durch die Gruppen gehen und bei Bedarf weitere wichtige Begriffe wie „Open Source“, „Server“ oder „Telegram-Kanal“ klären. Dabei schadet es nicht, alle Messenger vorher einmal heruntergeladen und deren Funktionsumfang ausprobiert zu haben.
  • Der Messenger Telegram ist besonders aus zwei Gründen kritisch zu sehen. Zum einen muss die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erst manuell eingestellt werden, zum anderen ist die Firmenpolitik eher intransparent. Weil sich der Messenger jedoch in den letzten Jahren zu einem wichtigen Kanal für Zivilgesellschaft weltweit, aber auch für Verschwörungsideolog:innen und Rechtsextreme entwickelt hat, ist es dennoch wichtig, dass Jugendarbeiter:innen sich mit der App auseinandersetzen.
  • Es kann sinnvoll sein, den Rechercheauftrag mit den Teilnehmer:innen gemeinsam durchzugehen. Begriffe wie „Open Source“ sind auf Einsteiger:innen-Level nicht selbsterklärend. In Aufgabe 2 dieses Moduls findest du kurze Erklärungen zu manchen Begriffen, die du hierfür nutzen kannst.

Interessante Links

Kompetenzbereich

2 | Kommunikation und Zusammenarbeit

Kompetenz

2.1 | Kommunizieren und Interagieren mithilfe von digitaler Technologien

Stufe

Einstieg

Variante

vor Ort | ohne Internet

alle Teilnehmer:innen sind am selben Ort,
es gibt keine (stabile) Internetverbindung und/oder nicht ausreichend Endgeräte

 

Andere Varianten

Methode

Gruppenarbeit + Rollenspiel

Ausstattung

Moderationsmaterialien + ausgedruckte Messenger-Informationen

Arbeitsmaterial 1 – 5

Dauer

 50+ Minuten